Die Entwicklung von Food Trends

Kategorie: Die Entwicklung von Food Trends

Über unser Essverhalten kann man einen kleinen Einblick in unseren Lebensstil erhalten. Doch wie wirkt sich die Sehnsucht nach Entspannung, Entschleunigung und Genuss auf die aktuelle (Homeoffice-) Situation aus? Wie können wir unseren Wunsch nach gesunder Ernährung und Genuss vereinen? Und wie verändert sich unser Blick auf den Produktursprung und Verpackungslösungen im Zusammenspiel mit Nachhaltigkeit?
Foodtrend-Forscherin Hanni Ruetzler im Interview – Bild Hanni Ruetzler – Seeberger Shop

Im Interview mit Hanni Rützler

Wir haben uns einige Fragen zur aktuellen Entwicklung von Food-Trends und dem allgemeinen Essverhalten gestellt – und die Antworten bei der Ernährungswissenschaftlerin und Gesundheitspsychologin Hanni Rützler gefunden. Erfahrt mehr dazu in unserem spannenden Interview mit der Food-Trend-Expertin!

Foodtrend-Forscherin Hanni Ruetzler im Interview – Bild Trendmap – Seeberger Shop

Welche Food Trend Entwicklungen erwarten uns?

Im Zuge von Corona verlieren manche Food Trends an Bedeutung, andere wiederum gewinnen durch die Krise eine neue Dynamik. Zu den Gewinnern zählen fast alle Food Trends innerhalb des Clusters Gesundheit, auch Trends wie Plant Based Food, Fair Food oder Brutal Lokal. An Tempo eingebüßt haben hingegen Entwicklungen in Richtung Snackification und Trends wie Meet Food, in dem sich das Bedürfnis vieler Menschen ausdrückt, wieder „näher ans Produkt“ zu kommen, Lebensmittel nicht nur zu „verbrauchen“, sondern – auch durch den Kontakt mit Produzenten – sinnlich erleben zu können. Das Social-Distancing-Gebot hat dieser Trend-Entwicklung – zumindest kurzfristig – ein paar Steine in den Weg gelegt

"Du bist, was du isst" - hängen unsere Persönlichkeit und unser Essverhalten wirklich eng miteinander zusammen und wie wird sich das in Zukunft äussern?

Der Überfluss und das große Angebot an Produkten haben in den letzten 30 Jahren immer mehr Menschen in die komfortable Lage versetzt, ihreEssentscheidungen ganz individuell, unabhängig von familiären und sozialen Traditionen und Bräuchen zu treffen. Sie wählen ihr Essen zunehmendgemäß ihrem Lebensstilaus, also danach, wie sie die Welt und wie sie sich selbst in der Welt sehen. Der Soziologe Günther Hirschfelder ist sogar davon überzeugt, dassErnährungsstilezunehmend an die Stelle vonLebensstilentreten. Was dem Motto „Du bist, was du isst“ oder – heute angesichts zahlreicher, bestimmte Lebensmittel ausschließender Essstile (vegan, gluten- oder laktosefrei, paleo etc.) noch präziser – „Du bist, was du nicht isst“ erst wirklich Bedeutung verleiht.
Auch in der Krise bleibt das Essverhalten Ausdruck der eigenen Werte und daher erhalten, es spitzt sich eher noch etwas zu, sofern man nicht mit finanziellen Nöten konfrontiert ist. Natürlich kann man den Lebensstil im Moment fast nur virtuell – durch Social-Media-Kanäle – nach außen tragen.